Tipps und Tricks


Equipment & Set up

  • Vor dem Aufbauen kann ein Teppich unter das Drumset gelegt werden, damit die HiHat und die Bass Drum beim spielen nicht verrutschen. Ein Teppich von 4 qm (2 x 2 m) genügt in den meisten Fällen.
  • Viele Bass Drums und auch einige HiHats haben in ihren Füssen Metalldorne, die sich herausdrehen, oder -ziehen lassen, um zusätzlichen Halt auf rutschigen Böden zu bieten. Vorsicht auf teuren Holzfußböden! Diese Dorne machen hässliche Löcher.
  • Wenn das Set up fertig ist, kann man die Positionen der Stative und der Bass Drum mit Klebestreifen markieren, um immer wieder auf einfache Weise den gleichen Aufbau zu erreichen.
  • Bei Stativen, die aus mehr als einem herausziehbaren Element bestehen, sollte man immer erst vollständig das untere, dann erst das obere und dünnere Element herausziehen. Auf diese Weise steht das Stativ stabiler.
  • Die Füße der Stative sollte man möglichst weit auseinander klappen, um einen sicheren und stabilen Stand zu gewährleisten.
  • Bei Galgenstativen sollte der Galgen und das Becken immer über einem der Füße hängen. Somit ist der Schwerpunkt sicher abgestützt und das Stativ kann nicht umfallen.
  • Die Feststellschrauben der Stative sollte man nie zu fest anziehen, damit die Gewinde und Schrauben keinen Schaden nehmen. Die Schrauben immer nur so fest anziehen, dass sie sich ohne große Kraftanstrengung wieder lösen lassen.
  • Bei zu fest angezogenen Flügelschrauben, die sich nicht mehr lösen lassen, hilft oftmals ein leichter und gezielter Schlag mit dem Drumstick auf einen der Flügel. Wenn man den Stick umdreht, und mit dem dicken Ende schlägt erhöht das ein wenig die Trefferquote.
  • Nach dem Üben, oder der Probe sollte man das obere Becken der HiHat und den Spiralteppich der Snare Drum lösen, um ein Ausleihern der Zugfeder in der HiHat, oder der Abhebevorrichtung an der Snare Drum zu vermeiden.
  • Die richtigen Drumsticks zu finden, kann eine lange Zeit in Anspruch nehmen. Die Auswahl ist riesengroß und man hat ständig die Qual der Wahl. Die Größen reichen von 7A (dünn und leicht) bis hin zu 2B (dick und schwer). Zu Beginn kann man mit der „Allround“-Größe 5A nichts falsch machen. Danach heißt es auf der Suche nach dem „perfekten Paar“ immer wieder „suchen, ausprobieren, suchen, ausprobieren…“.
  • Vor dem Kauf neuer Drumsticks, sollte man auf jeden Fall prüfen, ob die Sticks gleich lang und schwer, aber vor allem, ob sie gerade sind. Dazu kann man sie einfach auf die Ladentheke des Musikgeschäftes legen und ein paar Mal hin- und her rollen. Falls sie über den Tresen „holpern“, sollte man lieber die Finger von diesen Sticks lassen und sich ein anderes Paar aussuchen.
  • Die Bass Drum kann man leicht angeschrägt aufbauen, so, dass zwischen dem Spannreifen des Resonanzfells und dem Fußboden ein Abstand von ca. 1-2 cm entsteht. Dies wird erreicht, indem die Bass Drum Füße entsprechend weit herausgezogen werden. Diese angeschrägt Position verbessert das Schwingungsverhalten der Bass Drum und somit auch ihren Sound und verkürzt zudem vorteilhaft den Pedalweg der Fußmaschine.
  • Je nach Preisklasse bieten Fußmaschinen eine Reihe von Justierungsmöglichkeiten. Auf jeden Fall lassen sich aber die Länge des Beater-Schaftes und die Federspannung des Pedals einstellen. Eine fest gespannte Feder und ein langer Beater-Schaft erfordern mehr Kraftaufwand. Andersrum wird´s leichter. Eine Standardeinstellung gibt es im Prinzip nicht. Jeder Schlagzeuger hat andere Vorlieben. Durch Ausprobieren findet man im Laufe der Zeit die richtige Einstellung.
  • Die Becken sollten mit den Flügelschrauben nie zu fest angezogen werden, sondern nur so stark, dass sie beim Spielen immer noch frei ausschwingen können. Andernfalls kann die Energie des Schlages nicht gut abgeleitet werden. Das Ergebnis können Haarrisse im Becken sein, die im Laufe der Zeit immer größer werden. Damit ist das Becken irreparabel beschädigt und klingt nicht mehr schön.
  • Von Zeit zu Zeit sollte das Drumset gereinigt werden, um Staub oder Fingerabdrücke zu entfernen. Dabei sollte ein Staubtuch und ein feuchter Lappen verwendet werden. Die Trommeln niemals zu nass werden lassen. Zuviel Feuchtigkeit kann die Trommelkessel beschädigen. Für die Becken gibt es im Fachhandel Beckenreiniger, mit denen man tolle Ergebnisse erzielen kann. Wenn man die Becken regelmäßig reinigt, sehen sie sehr lange wie neu aus.
  • Eine Tasche für die Drumsticks ist eine sinnvolle Anschaffung. Neben den Sticks kann man darin noch weitere wichtige Gegenstände aufbewahren, die man als Schlagzeuger ständig benötigt. Dazu gehören z.B. Stimmschlüssel, Staubtuch, Bleistift und Radiergummi, Ohrenstöpsel, Metronom oder auch eine kleine Taschenlampe.
  • Als Musiker sollte man immer eine Rolle Gaffer-Tape dabei haben. Das ist extrem stabiles und belastbares Textilklebeband, das man im Prinzip dauernd und in verschiedensten Situationen benötigt. Dieses Gaffer-Tape gibt´s im Fachhandel. Seinen Namen hat es übrigens daher, dass die Beleuchter (engl.: Gaffer) in amerikanischen Filmstudios es häufig verwenden.
  • Wenn die Zahl der Auftritte zunimmt, lohnt sich die Anschaffung einer Sackkarre, die sich zusammenklappen lässt. Auch ein Rollbrett kann den oftmals langen Weg vom Auto zur Bühne sehr erleichtern. Insbesondere das Hardwarecase ist oftmals sehr schwer und damit unangenehm zu tragen. Als Alternative bieten sich Hardwarecases mit Rollen an.
  • Eine Notenpultleuchte ist eine tolle Sache, wenn man viel nach Noten und gelegentlich auch auf schwach beleuchteten Bühnen spielt. Diese Leuchten erhält man im Fachgeschäft.
  • Wenn man über die Anschaffung von Mikrofonen für die Abnahme des Drumsets nachdenkt, lohnt es sich immer, sich ausführlich über das Angebot zu informieren und beraten zu lassen. Es gibt schon für erstaunlich wenig Geld wirklich gute Schlagzeugmikrofone.
  • Für das Spielen zu Playalongs sollte man einen MP3-Player oder einen tragbaren CD-Player mit Kopfhörern verwenden. Aber Vorsicht bei großen Lautstärken! Lieber etwas leiser spielen, als das Gehör zu schädigen.

Transport & Lagerung

  • Für den Transport sollte man sich Cases anschaffen, damit die Trommeln und Stative nicht verkratzen, oder auf andere Weise ernsthaft beschädigt werden. Für wenig Geld gibt es schon günstige Cases, die hervorragende Dienste leisten.
  • Im Hardwarecase sollte man immer eine Decke oder ein altes Bettlaken bereitlegen, um die Hardware vor dem Transport einzuwickeln. Das verhindert, dass die Stative beim Transport gegeneinander schlagen und zerkratzen.
  • Die Zugstange der HiHat kann man für den Transport herausdrehen und separat aufbewahren, um ein Verbiegen der Stange zu verhindern.
  • Die Becken sollte man beim Abbauen, bzw. Aufbauen nur am Rand anfassen. Fingerabdrücke sorgen für hässliche Flecken auf den Cymbals und können langfristig zu Roststellen und Grünspan führen.
  • Die Trommeln zum Lagern niemals übereinander stapeln. Man sieht das zwar häufig in Drumshops und auf Fotos, aber die optimale Aufbewahrung für Trommeln ist das nicht. Das Gewicht der oberen Trommeln kann dazu führen, dass die Felle und Kessel der unteren Trommeln sich verziehen, insbesondere bei längerer Lagerung.
  • Die Trommeln nur in trockenen Räumen lagern, in denen eine konstante Zimmertemperatur herrscht. Feuchtigkeit, sowie Temperaturschwankungen sind für die teilweise sehr empfindlichen Trommelkessel schädlich und können dazu führen, dass sie sich verziehen.
  • Damit das Drumset nicht einstaubt, kann man es nach dem Üben oder Proben mit einer Decke oder einem Laken abdecken.

Stimmen

  • Die Stimmschrauben zunächst alle „fingerfest“ anziehen, also soweit, bis sie sich von Hand nicht weiter festziehen lassen.
  • Die Stimmschrauben sollten mit dem Stimmschlüssel immer über kreuz angezogen werden. Am besten merkt man sich die Schraube, mit der man begonnen hat, zieht dann die gegenüberliegende Schraube an. Danach die Schraube daneben, dann wieder die Gegenüberliegende, usw.
  • Um die Tonhöhe an den einzelnen Stimmschrauben zu prüfen, einen Finger ganz leicht in die Mitte des Schlagfelles legen und dann, ebenfalls ganz leicht, mit dem Drumstick in der Nähe der Stimmschraube das Fell anschlagen.
  • Neue Felle brauchen eine Weile, bis sie sich „gesetzt“ haben. Dabei verlieren sie unter Umständen ihre Stimmung. Es kann also sein, dass das Fein-Tuning nach ein oder zwei Übungssitzungen, oder Proben noch mal wiederholt werden muss.
  • Um zu vermeiden, dass sich die Felle nach dem ersten Stimmen wieder zu stark verstimmen, hilft es, nach dem ersten Fein-Tuning das Fell einmal mit dem Handballen fest nach unten zu drücken. Danach muss man die Trommel noch mal nachstimmen. Hierbei gibt es drei Dinge zu beachten: 1. Nicht zu stark drücken (also nicht etwa mit den ganzen Körpergewicht). Das könnte die Stimmschrauben oder die Spannböckchen überfordern und sie herausreißen. 2. Wenn es beim Drücken knirscht und knackt, ist das nicht schlimm. Neue Felle machen beim ersten Aufziehen diese Geräusche. 3. Vor dem Drücken das Tom, oder die Snare Drum von der Halterung, bzw. dem Stativ nehmen. Die Belastung könnte die Hardware überfordern. Die Trommel also dafür auf den Boden oder auf einen Tisch stellen.
  • Wenn die Snare Drum beim Anschlagen eines der Toms zu stark „mitraschelt“, kann es helfen, am Resonanzfell der Snare Drum die vier Stimmschrauben unmittelbar neben dem Spiralteppich um zwei bis drei Umdrehungen zu lösen. Dadurch liegt der Spiralteppich an den entscheidenden Stellen besser am Resonanzfell an. Auch die Vergrößerung/Verkleinerung des Intervalls (Tonhöhenabstand) zwischen der Snare Drum und dem betreffenden Tom kann Abhilfe schaffen. Niemals (!), den Spiralteppich aus Verzweiflung zu fest anziehen. Das lässt die Snare Drum „tot“ klingen und erschwert z.B. das Spielen von Ghostnotes. Der „Mitrascheleffekt“ lässt sich darüber hinaus nie ganz vermeiden und wenn die ganze Band spielt, hört man das Rascheln sowieso nicht mehr.
  • Falls die Trommeln zu lange nachklingen, können sie gedämpft werden. Dazu gibt es im Fachhandel eine Reihe von Hilfsmitteln (Dämmringe, Moon Gel…). Zur Not hilft auch ein Streifen Klebeband am Rand des Schlagfells. Keine Taschentücher auf die Felle kleben! Das macht die Trommel „tot“.
  • Um die Bass Drum abzudämpfen, empfiehlt es sich eine alte Decke, oder ein Kissen hineinzulegen. Zu groß sollte es allerdings nicht sein, damit auch die Bass Drum nicht „tot“ klingt. Je nachdem, ob das Kissen, bzw. die Decke nur das Schlagfell, nur das Resonanzfell, oder beide berührt, verändert sich der Sound. Auch hier gilt es wieder, solange auszuprobieren, bis man zufrieden ist.
  • Um die Bass Drum bei Auftritten mit einem Mikrofon abnehmen zu können, sollte man ein Loch von ca. 15 cm Durchmesser in das Resonanzfell schneiden. Das Loch führt außerdem dazu, dass der Sound der Bass Drum gedämpfter klingt. Die optimale Position für das Loch ist mittig und ca. 5 cm vom Rand des Felles entfernt. Zum Scheiden sollte man ein scharfes Teppichmesser verwenden und sich außerdem eine Schablone basteln oder suchen (z.B. eine alte Single-Schallplatte). Viele Hersteller von Fellen bieten auch Resonanzfelle mit Löchern an, die aber sehr teuer sind.
  • Bei jedem Fellwechsel sollten die Stimmschrauben mit leichtem Waffen-, oder Kriechöl geölt werden. Nicht zuviel Öl verwenden, damit es nicht aus den Spannböckchen heraus über die Kessel läuft und den Lack beschädigt.

Spielen

  • Vor jeder Übungssitzung, Probe, oder einem Auftritt sollte ein fünf bis zehnminütiges Aufwärmprogramm absolviert werden. Das Aufwärmen fördert die Beweglichkeit beim Spielen und hilft, Zerrungen oder Sehnenscheidenentzündungen zu vermeiden.
  • Für die Aufwärmübungen ist ein Übungs-Pad (Practice-Pad) sinnvoll. Man kann es überall hin mitnehmen und ist somit unabhängig vom Drumset.
  • Wenn es lauter wird, sollte ein Gehörschutz verwendet werden. Es gibt günstigen Gehörschutz in Drogerien oder Apotheken. Professionelle Ohrenstöpsel, die oftmals leider recht teuer sind, gibt es im Fachhandel.
  • Übungssitzungen oder Proben zur Kontrolle immer wieder mitschneiden (Audio-Aufnahmen). Beim Spielen ist die subjektive Wahrnehmung dessen, was man spielt anders, als beim Hören. Auch Proben mit der Band sollten immer wieder mitgeschnitten werden.
  • Wer über die technischen Möglichkeiten verfügt, kann auch Videoaufnahmen seiner Übungssitzungen oder Proben machen. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise die Sitzhaltung kontrollieren und verbessern.
  • Bei heißen Auftritten oder Proben das Trinken nicht vergessen. Manche Schlagzeuger verlieren während eines Auftritts zwei bis drei Liter Flüssigkeit. Übrigens kann ein Handtuch auf dem Hocker das Sitzen an heißen Tagen angenehmer machen.
  • Beim Spielen sollte man immer auf eine gleichmäßige und tiefe Atmung achten. Im Eifer des Gefechts kann es leicht passieren, dass man zu kurz und flach atmet. Wer ruhig und tief atmet ist entspannter, und wer entspannter ist, spielt besser.
  • Während eines Auftrittes sollten immer ein paar Ersatzsticks in Griffnähe bereit liegen. Es kann immer wieder vorkommen, dass beim Spielen ein Stick zerbricht oder aus der Hand rutscht und runterfällt. Im Fachgeschäft gibt es spezielle Stickhalter, in denen man bis zu zwei Paar Sticks aufbewahren kann. Diese Halter lassen sich z.B. an der HiHat befestigen.
  • Bevor ein Auftritt beginnt, sollten noch mal alle Schrauben kontrolliert werden. Während des Gigs ist ein plötzlich absackendes Stativ sehr unangenehm. Vor dem ersten Song sollte auch immer geprüft werden, ob der Spiralteppich am Resonanzfell der Snare Drum anliegt. Das hilft den peinlichen Moment zu vermeiden, wenn der erste Schlag auf die Snare Drum nur ein klägliches „Dong“ erzeugt und sich daraufhin die anderen Bandmitglieder zu dir umdrehen und dich vorwurfsvoll ansehen.
  • Manche Schlagzeuger tragen beim Spielen spezielle Drummer-Handschuhe, damit ihnen nicht die Sticks aus den schweißnassen Händen rutschen. Die Handschuhe haben allerdings den Nachteil, dass durch sie der direkte Kontakt zwischen Hand und Stick verloren geht und darunter das Spielgefühl leiden kann. Eine andere Lösung kann sein, um Zeige- und Mittelfinger einen Streifen raues Klebeband zu wickeln. Das gibt zusätzlichen Halt und man hat die Sticks immer noch „direkt in der Hand“.
  • Wenn es beginnt irgendwo zu schmerzen (z.B. Handgelenke, Unterarm, Finger, Rücken…), sollte man sofort aufhören zu spielen und eine Pause einlegen. Schmerzen sind immer ein Warnsignal des Körpers, das man nie ignorieren sollte. Gegebenenfalls sollte man dann seine Körperhaltung, Sitzposition, den Aufbau des Drumsets oder die Stickhaltung überprüfen und eventuell verbessern.